(Bericht von Elisabeth Engberding – TIBI Wien
und Gerald Stachl – PH NÖ) 

Nachdem vor zwei Jahren, die letzte ECHA Konferenz 2016 in Wien vom Institut TIBI organisiert wurde, fand vom 8. bis 12. August nun die 16. ECHA Konferenz in Dublin statt.  An vier Tagen trafen internationale Expertinnen und Experten zusammen, um sich über aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Begabung zu informieren, eigene Studien vorzustellen und sich zu vernetzen.

Dr. O’Reilly, Direktor des CTY (Centre for Talented Youth), leitete durch die Konferenz und brachte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz mit viel Charm und Witz die Kultur Irlands näher. Die Aufführung einer modernen Version des klassischen irischen Line Dance zu Beginn der Konferenz, die täglichen Lektionen der irischen Sprache zwischen dem Programm und der Auftritt einer irische Musikgruppe beim abschließenden Gala Dinner sorgten für Auflockerung und gaben der Konferenz eine besondere Stimmung.

François Gagné präsentierte in seinem Vortrag die Erweiterung seines bekannten DMGT (Differentiated Model of Giftedness and Talent) um den Bereich der Entwicklung von Fähigkeiten. Diesen Teil bezeichnet er als DMNA (Developmental Model of Natural Abilities) und führt dies zu einem umfassenden Modell unter der Bezeichnung IMTD (Integrative Model of Talent Development).

Heidrun Stoeger ging auf die Bedeutung der Erlernens von Lernstrategien im Bereich der Förderung begabter SchülerInnen ein. An ihrem Institut wurde ein spezielles Training entwickelt, in dem sich LehrerInnen auch ausbilden lassen können.

Kareen Vershueren behandelte die Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung für die Entwicklung der Kinder, während Jonathan Plucker ein Plädoyer für die Stärkung der Kreativitätsförderung hielt, um die Jugendlichen besser auf zukünftige (noch unbekannte) Problemlösestrategien vorzubereiten.

Neben den weiteren inspirierenden Vorträgen von Anne Looney, Tracy Cross und David Cuartielles, wurde eine Vielzahl interessanter Workshops und Symposien angeboten, die es ermöglichten individuelle Schwerpunkte zu setzen.

Im Rahmen der Konferenz fand außerdem die Generalversammlung von ECHA statt. Dort gab es neben den Berichten des Präsidenten Prof. Csermely und Vizepräsident Prof. Ziegler, auch die Wahl für das ECHA Qualification Committee. Dr. Lianne Hoogeveen, Margaret Sutherland, PhD und Anne Vohrmann, PhD wurden zu Mitgliedern des Komitees gewählt. Ebenfalls mit Begeisterung nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Prof. Joan Freeman und Prof. Franz Mönks anlässlich des 30. Jubiläums von ECHA an.

Parallel zu der ECHA Konferenz fand, wie auch vor zwei Jahren, der European Youth Summit (Europäisches Jugend Gipfeltreffen) statt, dessen Ergebnisse am letzten Tag der Konferenz präsentiert wurden. Im Rahmen des ETSN (European Talent Support Network) wurden die Vorteile eines Netzwerks internationaler Begabungszentren hervorgehoben und Impulse für weitere Zusammenarbeit gesetzt.

„Nach der Konferenz ist vor der Konferenz“. Im Sinne dieses Mottos wurde am Ende auf die nächsten Konferenzen hingewiesen. Die 17. internationale ECHA Konferenz ist vom 9. bis 12. September 2020 in Porto (Portugal). Wer nicht so lange warten möchte, bekommt mit der ersten thematischen ECHA Konferenz in Dubrovnik (Kroatien) schon von 16. – 18. September 2019 früher die Möglichkeit eine ECHA Konferenz mit dem Schwerpunktthema „Kreativität“ zu besuchen.